JOCHEN ROBES ÜBER BILDUNG, LERNEN UND TRENDS

Micro-Credentials: Potenziale in der Erwachsenenbildung

Die Diskussion um den Nutzen von Micro-Credentials läuft ja seit einiger Zeit irgendwie im Hintergrund mit. Ihr Stellenwert in der bildungspolitischen Debatte ist deshalb nur schwer einzuschätzen. Von daher habe ich diesen Beitrag mit Interesse gelesen, auch wenn er das Thema aus österreichischer Perspektive  schildert. Er beginnt mit einer Definition: Zitiert wird eine EU-Empfehlung die Micro-Credentials beschreibt „als Nachweise über die Lernergebnisse, die eine Lernende bzw. ein Lernender im Rahmen einer weniger umfangreichen (qualitätsgesicherten) Lerneinheit (nachweislich) erzielt hat“. Es geht also um Nachweise, die mehr sind als einfache Teilnahmebestätigungen, aber unterhalb der klassischen Bildungsabschlüsse wie Zertifikate, Zeugnisse und Diplome liegen. Es geht um das Lernen im digitalen Zeitalter, wo man schnell mal eben einen Kurs im Internet besucht, und damit um lebenslanges Lernen.

Der Artikel zählt sehr anschaulich die Fragen auf, die sich bei der Einführung einer neuen „Bildungs-Währung“ stellen. Es fallen Stichworte wie Zuständigkeiten, Standards, Nutzen, Anerkennung, Arbeitskreise, EU-Projekte … Vieles ist (in Österreich) noch in der Schwebe. Aber der folgende Absatz verweist auf Stellen, die weitere Informationen bieten sollen:

„Die Umsetzung in Europa wird im Auftrag der Europäischen Kommission von CEDEFOP beforscht. Am 22. und 23. Juni 2023 hat dazu eine Konferenz stattgefunden, bei der die bisherigen Forschungsergebnisse vorgestellt und weitere Potenziale diskutiert wurden. Die Ergebnisse belegen ebenso wie der letzte einschlägige CEDEFOP-Bericht, dass es in der europäischen Erwachsenenbildung bereits diverse lohnende Umsetzungen, aber auch noch reichlich ungenutztes Potenzial zum Thema gibt. Auf der Konferenzwebsite sind Details in Form von Präsentationen und Aufzeichnungen verfügbar.“
Birgit Aschemann, erwachsenenbildung.at, 4. August 2023

Bildquelle: Robert Anasch (Unsplash)