Ich kann nicht mehr!
Ich nehme diesen interessanten Erfahrungsbericht von Nele Hirsch gerne mit in die Weihnachtstage! Er ist weniger ein Eingeständnis der eigenen Erschöpfung als ein lautes Nachdenken darüber, wie wir nach fast zwei Jahren Pandemie mit solchen Momenten umgehen. Nele Hirsch schildert ihre Gedanken aus der Perspektive „einer freiberuflich arbeitenden Pädagogin, die nicht institutionell eingebunden ist“. Aber ihre Stichpunkte – von „Offen kommunizieren“ bis „Krise als kollektiver Lernprozess“ passen sicher für viele, die im Bildungs- oder Weiterbildungsbereich arbeiten. Zum letzten Punkt merkt sie an:
„Was mir ein bisschen fehlt, ist Kommunikation darüber, wie man vom einen zum anderen kommt, d.h. Erfahrungsberichte, was man tun kann, gegen lähmende Erschöpfung und Ausgebranntsein. Besonders großartig fände ich es, wenn wir alle die derzeitigen Schwierigkeiten nicht nur als Anstoß zu mehr individueller Achtsamkeit verstehen, sondern vielmehr als kollektive Lernherausforderung, die dringenden Änderungsbedarf sichtbar macht. Die grundlegende Frage wäre dann nicht: ‘Wie kann ich besser funktionieren?’, sondern: ‘Was ist das für ein Bildungssystem, in dem wir alle immer funktionieren müssen – und wie könnte es anders sein?’“
Nele Hirsch, eBildungslabor, 16. Dezember 2021
Bildquelle: Matthäus-Heinrich (Wunderstock, CC0)