Hamburg gründet eine Online-Universität
Der Artikel im Hamburger Abendblatt bildet die Brücke zur Campus Innovation, die mich letzte Woche wieder einmal nach Hamburg geführt hatte. Aber ich will an dieser Stelle gar nicht auf die Veranstaltung selbst eingehen. Das mache ich lieber, wenn die Vortragsmaterialien online stehen. Denn die Nachricht der Konferenz steckte dieses Mal nicht in den Vorträgen, sondern in der Ankündigung des Bürgermeisters Olaf Scholz, der den zweiten Tag einleitete. Er stellte nichts weniger als eine “Hamburg Open Online University” in Aussicht. Nun könnte man einwerfen, dass in Hamburg schon eine Weile das Online-Lernen praktiziert wird, dass es keinen Mangel an Lernplattformen gibt und anderes mehr. Was ist also der Neuigkeitswert dieser Initiative? Es ist, so Scholz, ein gemeinsames Projekt aller Hamburger Hochschulen, es soll etwas “Eigenes” sein (also keine Initiative, die auf einer bestehenden, kommerziellen Online-Plattform aufsetzt), und die Angebote sollen offen für alle (Hamburger?) Bürger sein (hier geht es zur kompletten Rede von Olaf Scholz).
Natürlich fiel auch das Stichwort “Digitalisierungsstrategie”, und natürlich ist diese Initiative auch eine Reaktion auf die laufende MOOC-Diskussion. Es soll sogar zusätzliche Mittel für die Plattform sowie die Fortbildung der Lehrkräfte geben. Und schon im ersten Halbjahr 2015 soll man etwas sehen können. Gabi Reinmann spricht in ihrem Blog von Déjà-vus. Der AStA war am Freitag skeptisch. Ich bin es auch.
Marc Hasse, Hamburger Abendblatt, 22. November 2014