Editorial: Hochschulbildung der Zukunft – Ein Resultat von Ausdifferenzierungsprozessen
Die Ansprüche an Hochschulen, das hält das Editorial fest, werden immer komplexer. Das zwingt die Hochschulen, sich (neu) zu positionieren. Wie das aussehen könnte, skizzieren die in diesem Themenheft der österreichischen Zeitschrift für Hochschulentwicklung (ZFHE) versammelten Beiträge. Sie sind in vier thematische Schwerpunkte gegliedert: Organisation und Governance, Offene Hochschule und Individualisierung, Kompetenzen sowie Prüfungen.
Aus Sicht der Weiterbildung habe ich vor allem den Ausblick der Herausgeber:innen dieser Ausgabe mit Interesse gelesen. Hier prognostizieren sie die wachsende Bedeutung von „kleinteiligere(n) akademische(n) Zertifikate(n) wie z.B. Micro Credentials“, „individualisierten Bildungsangeboten“ sowie Formen des „Patchwork-Studiums“:
„Diese Kombination von Bildungsangeboten hat auch Auswirkungen auf die Weiterbildung. Unter dem Stichwort Lifelong Learning wird sich die Unterscheidung zwischen Aus- und Weiterbildung wohl zusehends auflösen. Die Zukunft gehört den Kleinformaten im Baukastensystem.“
Und: „Damit sich die Studierenden, aber auch die Mitarbeitenden an Hochschulen in diesen fluideren und flexibleren Bildungsformen nicht „verlieren“, werden Hochschulen in den Aufbau von sozialem Kapital investieren müssen. Die Organisation der Zusammengehörigkeit und die Bildung von Communities wird zu einem zentralen Handlungsfeld für Hochschulen.“
Christian Wassmer, Carole Probst, Katharina Sommer & Elena Wilhelm, Zeitschrift für Hochschulentwicklung (ZFHE), Jg. 18 / Nr. 3 (Oktober 2023)