Deskilling durch KI: Nach dem rasanten Rauf geht es runter
Frank Vohle reflektiert seinen Umgang mit der KI (ChatGPT): Er schwankt zwischen Neugier und Unbehagen. In jedem Fall ist KI aus seiner Sicht mehr als nur ein „Werkzeug“. Es geht um Grundsätzliches, um unseren Alltag, unsere Lebenswirklichkeit und unsere Kompetenzen. „Systematische Entlastung führt zur Erosion meines Sprachvermögens“, befürchtet er. Sein abschließender Appell:
„Es sei denn, wir entscheiden uns – uns zwar jeder Lehrende – dafür, Sprache und Denken (zwei Seiten einer Medaille) weiterhin auf einem hohen Niveau zu trainieren, ganz bewusst ohne KI-Unterstützung oder in einer Form, die das Denken und die Sprache auf einem neuen Niveau und in einer hohen Qualität anstachelt! Dafür brauchen wir eine tragfähige Idee und geeignete Trainings- und Übeorte und vielleicht auch einen Bereich in unserem persönlichen Portfolio, den wir „Eigenleistung“ nennen und auf den wir auf magische Weise stolz sind.“
Was die ganze Entwicklung noch widersprüchlicher macht: Wir wissen, dass es – mit oder ohne KI – nicht nur eine Sicht auf unser Denk- und Sprachvermögen gibt und dass sich die vielfältigen Perspektiven zudem immer wieder verändern.
Frank Vohle, Blog, 26. Juni 2023