User Generated Content als Teil der Content-Strategie: Erfolgsfaktoren
User Generated Content (UGC), das heißt in der betrieblichen Weiterbildung: Mitarbeitende erstellen selbst Lerninhalte. Entstanden sind Begriff und Konzept ja im Web 2.0-Umfeld, als die Konsumenten von Webseiten auf einmal selbst in Blogs, Wikis und sozialen Netzwerken aktiv werden konnten. Irgendwann hat man die Idee auf Corporate Learning übertragen. Wäre es nicht eine sinnvolle Ergänzung bestehender Bildungsstrategien und Lernangebote, wenn die ExpertInnen, Nutzer und Mitarbeitenden selbst Lernressourcen erstellen würden? Die Vorteile dieses Ansatzes liegen auf der Hand: eine höhere Relevanz und schnellere Verfügbarkeit von Inhalten sowie eine Reduktion der Kosten. So Cindy Eggs (Swisscom) und Christoph Meier (scil) in ihrer Fallstudie.
Doch die Kehrseite ist auch bekannt: Die ExpertInnen, Nutzer und Mitarbeitenden sind nicht „Learning & Development“, und es ist nicht ihre Aufgabe bzw. Kerngeschäft, Lernressourcen zu erstellen. Bevor sie UGC fest in ihrer L&D-Geschäftsstrategie verankert, hat deshalb die Swisscom (mit Unterstützung von scil) im eigenen Haus nach den Erfolgsfaktoren des Ansatzes gefragt. Genannt wurden „Rahmenbedingungen“, „Unterstützung der AutorInnen“, „Freiräume durch Führungskräfte“ und „Selbstverantwortung der Nutzer“.
Leider beschreibt der Beitrag nicht mehr, welche Schlüsse die Swisscom aus den Befragungsergebnissen gezogen hat. Im letzten Absatz des Artikels heißt es: „Die systematische Förderung von UGC als Element einer Qualifizierungsstrategie kann aber dazu beitragen, dass die Beschäftigten mehr Partizipation und Mitwirkungsmöglichkeiten erleben.“ Ich könnte mir auch vorstellen, dass „UGC als Element einer Qualifizierungsstrategie“ nicht bei der Erstellung digitaler Ressourcen halt macht, sondern mit weiteren Peer-to-Peer-Konzepten (Communities of Practice, Mentoring, Feedback, Formen des regelmäßigen Erfahrungsaustauschs) Hand in Hand geht.
Christoph Meier und Cindy Eggs, Personalmagazin 02/ 2020, S. 36–39 (via scil-blog, 29. Februar 2020)