Paradoxes in work-related learning – and how they are perceived by practitioners
Timo Kortsch hat es zwar leider nicht auf die Zukunft Personal nach Köln geschafft, aber er hat mir vorher noch diesen Link auf einen aktuellen Artikel („Paradoxien beim arbeitsbezogenen Lernen – und wie sie in der Praxis wahrgenommen werden“) zugeschickt, den er zusammen mit Hilko Paulsen und Julian Decius veröffentlicht hat. Der Artikel besteht aus zwei Teilen: Im ersten Teil werden neun Paradoxien des arbeitsbezogenen Lernens vorgestellt. Dabei arbeiten die Autoren mit drei Spannungsfeldern (exploration vs. exploitation, stability vs. change, short-term vs. long-term), um für die Lernformen „formell“, „informell“ und „selbstreguliert“ entsprechende Paradoxien zu identifizieren. Das mag etwas abstrakt klingen, führt aber zu einer interessanten Liste mit hohem Wiedererkennungswert. So lautet zum Beispiel eine Paradoxie des informellen Lernens: „Leave informal learning untouched and thus truly “informal” vs. structure informal learning and thus “formalize” it“ (exploration vs. exploitation).
Im zweiten Teil der Arbeit schildern die Autoren, wie 113 Expert:innen diese Spannungsfelder bzw. Paradoxien mit Blick auf ihre Häufigkeit und Widersprüchlichkeit einordnen. Diese Rückmeldungen waren auf den ersten Blick für mich weniger spektakulär. Die Autoren selbst schließen ihren Artikel wie folgt:
„The preliminary findings from the subject matter expert survey presented here also showed that empirical research on these paradoxes and tensions can reveal new findings and at least partially calls into question the contradictory nature of paradoxes assumed by definition and in theory. It seems that paradoxes may be paradoxical in theory, but often manifest themselves in work-related problems that can be solved.“
Hilko Paulsen, Timo Kortsch und Julian Decius, Gruppe. Interaktion. Organisation. Zeitschrift für Angewandte Organisationspsychologie (GIO), 29. August 2024
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