Kein System, keine Evidenz
Gabi Reinmann verleiht hier ihrem Unbehagen an der aktuellen „Future Skills“-Diskussion Ausdruck. Sie spricht gar von „Future Skills-Aktionismus“. Dabei folgt sie einem Artikel von Marco Kalz, der sich kritisch mit dem Thema auseinandergesetzt hat („Zurück in die Zukunft? Eine literaturbasierte Kritik der Zukunftskompetenzen“). Den Text von Marco Kalz habe ich noch nicht gelesen. Gabi Reinmann hat es aber getan und berichtet, dass hier „sowohl mangelnde theoretische Modellierungen als auch quasi fehlende empirische Untersuchungen zu diversen Zukunftskompetenzen“ konstatiert werden.
Wieder einmal, so Gabi Reinmann, fehlt es an einer Auseinandersetzung um die grundsätzlichen Fragen, vor allem um die Ziele von Hochschulbildung: „Zuzustimmen ist Kalz schließlich auch, wenn er am Schluss seines kritischen Beitrags feststellt, dass die aktuelle Future Skill-Bewegung ihren „Fokus auf Ökonomisierung und Verwertbarkeit“ weitaus weniger versteckt als ähnliche Bemühungen zuvor (etwa in der Bologna-getriebenen Kompetenzwende). Die massive Ausbreitung digitaler Technologien, vor allem KI-Technologien, dürften einen nicht unerheblichen Anteil daran haben, dass hochschulexterne Akteure, oft zusammen mit politischer Unterstützung, zunehmend unverblümt Forderungen an die Hochschulen richten, die dann auch noch als alternativlos dargestellt werden.“
Gabi Reinmann, Hochschuldidaktik, 23. Juni 2023
Bildquelle: Wikipedia