Der maschinelle Weg zum passenden Personal. Zur Rolle algorithmischer Systeme in der Personalauswahl
Man muss kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass algorithmische Systeme zukünftig in allen Bereichen des Personalmanagements eingesetzt werden. Am intensivsten, wen wundert’s, wird ihr Einsatz in der Personalauswahl diskutiert. Insofern lohnt der Blick in diese Studie, denn die Fragen, Chancen und Risiken, die mit dem Einsatz von Algorithmen verbunden sind, werden sich auch in Personalentwicklung und Weiterbildung stellen. Die Bertelsmann Stiftung beschäftigt sich ja an verschiedenen Stellen mit dem Thema KI und Algorithmen. In diesem Kontext von Projekten, Workshops und Diskussionsrunden ist auch der vorliegende einführende Überblick entstanden.
Was bietet die Studie nun? Sie umfasst folgende Kapitel: 1. Automatisierung im Personalwesen: Anwendungsbereiche und Beispiele, 2. Chancen und Risiken algorithmischer Systeme im Personalwesen, 3. Transparenz und Nachvollziehbarkeit, 4. Veränderungen im Berufsbild Personaler.
Als Teaser einige Stichworte aus den Kapiteln: „Wettrüsten“ von Bewerber:innen und Recruiter:innen; Qualitätssiegel für Recruiting-Algorithmen; „ein schlechter automatisierter Prozess bleibt ein schlechter Prozess …“ (S. 13); „algorithmische Systeme sind von Menschen gemacht und somit nie fehlerfrei“ (S. 15); „Personaler, macht euch auf, die Algorithmen zu verstehen!” (Aufruf eines Workshop-Teilnehmers, S. 23).
Und ein kurzes Zitat mit unmittelbarem Bezug zur Personal- und Organisationsentwicklung: „Wenn die richtigen Mitarbeiter:innen gefunden sind, haben die Algorithmen ihren Job im Personalbereich noch nicht getan. Auch für Personal- und Organisationsentwicklung wird Software zunehmend an Bedeutung gewinnen. Zwei Beispiele: Peakon14 etwa misst, wie zufrieden und wie produktiv Mitarbeiter:innen auf ihren aktuellen Stellen sind und macht Vorschläge für Verbesserungsmaßnahmen. Tandemploy15 wiederum hat sich auf die effektive Vernetzung und Teamzusammensetzung innerhalb von Unternehmen spezialisiert.“ (S. 12)
Tobias Knobloch und Carla Hustedt, Bertelsmann Stiftung (Hrsg.), Juni 2019