Aktueller Stand der Nationalen Bildungsplattform sowie der Nationalen Online-Weiterbildungsplattform
Was hier vorliegt, ist die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke. Ich habe die Zeilen mit großem Interesse gelesen. Denn zum einen fließen ja die Informationen zum Entwicklungsstand der Nationalen Bildungsplattform (NBP) nur spärlich; und zum anderen tauchte vor einigen Wochen in der Diskussion auf einmal eine Nationale Online-Weiterbildungsplattform (NOW) auf, und zumindest mir war nicht klar, wo das eine aufhört und das andere anfängt.
Zumindest die Unterschiede zwischen NBP und NOW werden in der Antwort skizziert (Frage 29). Die NBP stellt eine „bildungsbereichsübergreifende digitale Vernetzungsinfrastruktur dar“, ein „Plattform-Ökosystem“, wie es so schön heißt. Sie ist im April 2021 gestartet, und im zweiten Halbjahr 2023 soll eine erste Entwicklungsstufe live gehen.
Die NOW ist dagegen ein Projekt der Bundesagentur für Arbeit (BA) und richtet sich vor allem an Arbeitgeber und Menschen im Erwerbsleben. Sie soll ein „zentrales Online-Eingangsportal für den Bereich der arbeitsmarktorientierten, beruflichen Weiterbildung“ darstellen, eine Art Kursdatenbank also. Der Start von NOW war am 1. September 2022 und 2024 soll sie stufenweise In Betrieb gehen. Die „Verzahnung“ beider Plattformen steht selbstredend auf der Agenda des Projekts NBP.
Weitere Fragen der Links-Fraktion drehen sich unter anderem um die Beteiligung verschiedener Interessengruppen an der Entwicklung der NBP, den Stellenwert von Open Educational Resources, datenschutzrechtliche Fragen, den Einsatz von Maschinellem Lernen und der Abbildung informeller Lernprozesse. Die Antworten sind in der Regel umfassend, verweisen aber, wenig überraschend, an vielen Stellen auf laufende und offene Abstimmungs- und Entwicklungsprozesse.
Auch zu den Kosten der NBP wird noch einmal Stellung genommen (Frage 3): „Laut des Antrags für den Deutschen Aufbau- und Resilienzplan sind für die Beschaffung der Plattform rund 306,8 Mio. Euro des Gesamtvolumens von 630 Mio. Euro vorgesehen.“ Es folgen weitere Positionen und Kosten, auch für die NOW, allerdings wird nicht immer deutlich, ob es sich um Teilsummen bereits genannter Beträge handelt und ob zum Beispiel die Beteiligung des Bundes an der NOW (bis zu 70 Mio. Euro) Teil des Gesamtvolumens ist (ich glaube, sie ist es nicht …).
Kurz: Eine interessante, wichtige Anfrage, die ich gerne noch um eine Frage nach den laufenden Informations- und Kommunikationsaktivitäten der Bundesregierung in Sachen NBP ergänzt hätte.
Deutscher Bundestag, Drucksache 20/3922, 10. Oktober 2022 (pdf)
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