JOCHEN ROBES ÜBER BILDUNG, LERNEN UND TRENDS

Der Einfluss der Pandemie auf die deutsche Hochschullehre – zwei Perspektiven

Noch agieren die Hochschulen im Corona-Modus. Aber das Nachdenken über die Hochschullehre, über die durch Corona losgetretenen Veränderungen und über die Frage nach dem, was davon bleibt, hat bereits begonnen. Michael Kerres (Universität Duisburg-Essen) weist auf verschiedene Herausforderungen hin, die nicht durch die digitale Lehre gelöst werden konnten. Zum Beispiel die Teilhabe der Studierenden am gesellschaftlichen Leben. Ansonsten plädiert er für didaktische Innovationen, „mit denen z.B. eine das aktive Lernen intensiviert, stärkere kooperative Lernformen oder eine stärkere Vernetzung mit externen und internationalen Partnern möglich werden“.

Die Autor/-innengruppe AEDiL (eine Gruppe von 16 Hochschullehrenden, die im Projekt „Autoethnographische Beforschung digitaler Lehre und deren Begleitung“ zusammenarbeiten) merkt an, dass nicht die Präsenzlehre, sondern der „Sozialraum Hochschule“ zur Diskussion steht. Man setzt auf kollaborative Reflexionen, „um die eigenen Lehrkompetenzen weiterzuentwickeln und das eigene Verständnis von gelingender Lehre zu hinterfragen. Vor allem, um vermeintliche Selbstverständlichkeiten in der Lehre zu entdecken, diese gemeinsam infrage zu stellen und so aus den Erfahrungen der Pandemie zu lernen.“
Autor/-innengruppe AEDiL, Michael Kerres, werkstatt.bpb.de, 18. Januar 2022

Bildquelle: Pixabay (pexels, CCO)