Jochen Robes über Bildung, Lernen und Trends

Massive Open Online Courses after the Gold Rush. Internationale und nationale Entwicklungen und Zukunftsperspektiven

107 Seiten umfasst diese Studie, die von einem Team des International Centre for Higher Education Research (INCHER, Kassel) und des Leibniz Center for Science and Society (LCSS) durchgeführt wurde. „Ziel der Studie war es […], die Entwicklung der MOOC-Provider im Zeitraum 2011-2017 weltweit zu untersuchen und diese Entwicklung unter Berücksichtigung interdisziplinärer Theorieansätze mit dem deutschen Hochschulsystem in Verbindung zu setzen, um auf dieser Basis erwartbare zukünftige Entwicklungslinien zu skizzieren.“

Also hat man zum einen die Literatur über den Markt der MOOC-Anbieter untersucht. Und zum anderen fünf Experteninterviews mit Hochschulvertretern in Deutschland ausgewertet. Die Studie konstatiert einen MOOC-Hype zwischen 2012 und 2015 und eine folgende „Stabilisierung“ des Marktes. Deutsche Hochschulen haben sich ja bis heute nur sehr verhalten an dieser Entwicklung beteiligt. Hier halten die AutorInnen fest: „Für Deutschland ist kein grundsätzlicher Ausbau von MOOCs zu erwarten. Insbesondere die in anderen Ländern beobachtbare Entwicklung der Verschränkung von MOOC-Angeboten und klassischer Hochschulausbildung ist unter den momentanen Rahmenbedingungen für das deutsche Hochschulsystem nicht zu erwarten.“

Dies gilt jedoch nur, soweit nicht die Corona-Krise zu einer „vollkommenen Neubewertung von digitalen Lernangeboten“ führt, wie es im letzten Absatz der Einleitung heißt.
Otto Hüther, Anna Kosmützky, Igor Asanov, Guido Bünstorf und Georg Krücken, INCHER-Kassel und LCSS, 2020

Bildquelle: Mathieu Plourde (Flickr/ CC BY)

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