JOCHEN ROBES ÜBER BILDUNG, LERNEN UND TRENDS

A New Paradigm For Corporate Training: Learning In The Flow of Work

Nun, was tut man als Erstes, wenn man ein neues Paradigma entdeckt hat? Richtig, man lässt es als Marke eintragen. Zumindest, wenn man Geschäftsmann und Amerikaner ist. „Learning in the Flow of Work“ ist also eine Marke. Und die erklärt uns Josh Bersin in diesem Artikel.

Vorneweg: In der ersten Hälfte werden wir durch 25 Jahre Learning & Development geführt, von E-Learning bis eben Learning in the Flow of Work. Das ist ein interessantes, atemloses Spiel mit Systemen, Anbietern, Trends und Stichworten, die sich die Hand reichen. Natürlich ist es auch der Berater Josh Bersin, der hier kräftig Staub aufwirbelt. Hierzulande wird sich wohl kaum ein Unternehmen finden, das diese Geschichte auch nur ansatzweise so nacherzählen könnte.

Nun steht Corporate Training also vor der nächsten Revolution. Josh Bersin grenzt sie zuerst ab von all den aktuellen Bildern, die ihre Anleihen bei Netflix oder Spotify suchen und die ihre Nutzer mit „channels“, „topics“ und „recommendations“ in den Bann ziehen wollen. Josh Bersin: „In learning the problem is different. We don’t want people to be “addicted” to the learning platform, we want them to learn something, apply it, and then go back to work.“

Der Rest ist nicht neu. Von „workplace learning“, „microlearning“ oder „on demand learning“ wird schon lange gesprochen. Auch dass dahinter unterschiedliche Anforderungen des Nutzers bzw. Lerners stehen. Doch jetzt ist es in den Stand des Paradigmas gehoben und zur Königsdisziplin von Corporate Training ausgerufen. Mit einer Anbieter- und Tool-Landschaft, die sich entsprechend aufstellt. Ich bin gespannt, ob sich das Paradigma als Paradigma durchsetzt. Das Thema bietet auch so genügend Stoff.
Josh Bersin, joshbersin.com, 3. Juni 2018