Holokratie als Organisationsmodell für agile Bildungsorganisationen? 3 Fallbeispiele
Warum beschäftigen sich Bildungsorganisationen mit neuen Strukturen und Formen der Zusammenarbeit? Zum einen, weil sie sich mit neuen Kundenbedürfnissen und -anforderungen konfrontiert sehen und auf diese besser und dynamischer („agiler“) reagieren wollen; zum anderen, weil sie sich als Change Agents verstehen, die sich aktiv mit neuen Organisationsmodellen auseinandersetzen, um ihre Erfahrungen anschließend mit anderen Unternehmensbereichen zu teilen.
Ganz konkret geht es um Holokratie (engl. Holacracy), ein Modell, das seit einigen Jahren als Alternative zu traditionellen Formen der Zusammenarbeit und Entscheidungsfindung hoch gehandelt wird. Prominentester „Anwendungsfall“ ist der Onlinehändler Zappos. Von anderen Unternehmen, die auf Holokratie setzen, hört man selten. Um so erstaunlicher, dass Christoph Meier gleich von drei schweizerischen Bildungsorganisationen berichten kann, die sich aktiv mit den eigenen Organisationsstrukturen auseinandergesetzt haben und bereit waren, darüber zu erzählen!
Warum nun Holokratie? Für die CYP, das sich als „führendes Kompetenzzentrum für modernes Lernen der Schweizer Banken“ versteht, war es der Wunsch, sich zu einer agileren Netzwerkorganisation zu wandeln; für ein Team des HR Bereichs der Versicherungsgesellschaft Mobiliar war es ein Experiment, mit dem man schnell an Grenzen gestoßen ist; und für die Swisscom passte es in eine Reihe agiler Arbeitsformen und -Methoden, mit denen man sich dort im Zeichen der digitalen Transformation schon länger beschäftigt.
Die Fallberichte sind lesenswert. Holokratie bildete mal die direkte Vorlage, mal den Anstoß, und immer geht es um Anpassungen, die „vor Ort“ vorgenommen wurden. Ein spannendes Thema, das sicher auch für andere Bildungseinrichtungen interessant ist.
Christoph Meier, scil-Blog, 16. November 2017
Bildquelle: Brian Robertson and Co ny Holacracy One (Wikimedia, CC BY 4.0)
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