Mein Wochenausklang: Wege durch den Format-Dschungel
Die Idee geht ungefähr so: Es gibt ja heute unzählige Formate, Methoden und Medien, wenn man ans Online-Lernen denkt. Warum also Interessierten, zum Beispiel Trainern oder Fachexperten, nicht das Leben und die Arbeit etwas erleichtern, indem man sie eine Reihe von Parametern eingeben lässt, um ihre Trainingsanforderungen zu beschreiben. Zum Beispiel organisatorische Rahmenbedingungen wie Termin, Budget oder Technik und Merkmale der Zielgruppe wie Kompetenzlevel, Größe oder Sprache. Und dann zeigt einem das System an, welche Lernformate, Methoden und Lernmedien in Frage kommen können.
Natürlich fängt die Entwicklung einer solchen Lösung schon früher an. Ich muss nämlich zuerst eine Reihe von Formaten, Methoden und Medien bestimmen und diese mit Blick auf einzelne Parameter beschreiben. Die erste Hürde baut sich gleich beim Stichwort „Online-Lernen“ (formerly known as eLearning) auf. Es gibt hier nämlich schon lange keine funktionierende Taxonomie mehr. Denn mit der Kategorie „eLearning“ hat man schon alles (und nichts) erfasst. Wollen wir zum Beispiel trotzdem „Erklärfilme“ als Format beschreiben, sind wir natürlich immer mit einem Bein im Mobile Learning, im Microlearning und im Performance Support. Auch das aufgezeichnete Webinar ist ja irgendwie Video-based Learning. Und dann gibt es natürlich Video im Web-based Training. Und interaktives Video, das dem klassischen Web-based Training immer näherkommt.
Doch zurück zum Ausgangspunkt und der Suche nach einer schnellen Entscheidungshilfe für Praktiker. Es gibt natürlich noch weitere Hürden, die der charmanten Idee im Weg stehen. Denn wenn wir Lernen als Prozess betrachten, werden unsere Lernumgebungen immer eine Reihe von verschiedenen Formaten, Methoden und Medien beinhalten. Das schließt auch das Treffen vor Ort und den direkten Austausch ein. Blended Learning, wenn man so will, „schlägt“ also alles.
Kurz: Das soll nicht dagegensprechen, einzelne Formate vorzustellen und zu beschreiben. Elias Barrasch hat zum Beispiel auf dem Corporate Learning Camp eine solche Toolbox vorgestellt und zur Mitarbeit eingeladen (https://www.agiles-lernen.wiki). Doch auch wenn es solche Toolboxen gibt: Es führt kein Weg an kompetenten Bildungsexperten vorbei, die mit Blick auf Ziele, Zielgruppen und Rahmenbedingungen und vor dem Hintergrund ihrer persönlichen Erfahrungen bestmögliche Lernkonzepte entwickeln.
Bildquelle: Chris Abney (Unsplash)
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