Martin Couzins‘ Research Report: Fake news
„Fake news“ sind jetzt auch in der Weiterbildung angekommen. Nigel Paine und Martin Couzins sprechen darüber. Inge de Waard hat gerade einen längeren Artikel mit weiteren Referenzen und Links geschrieben („Recognising Fake news, the need for media literacy“). In beiden Beiträgen wird auf eine Stanford-Studie verwiesen, die von amerikanischen Schülern und ihren Schwierigkeiten berichtet, Nachrichten und Anzeigen („sponsored content“) im Web zu unterscheiden („Evaluating Information: The Cornerstone of civic online reasoning“). Also sind wir beim Stichwort „digital literacy“.
Nun gab es diese Probleme auch in und mit klassischen Medien und auch die Bemühungen, ihnen zu begegnen. Gefordert wurde dann „Medienkompetenz“. Neu scheint heute, dass der Umgang mit „fake news“ auch eine politische, eine kommunikative, eine technische und eine kulturelle Dimension besitzt.
Doch zurück zum Anfang: Die kurze Unterhaltung zwischen Nigel Paine und Martin Couzins findet auf Learning Now TV statt, einem „live-streamed Internet tv channel“ mit regelmäßigen Beiträgen zu Bildungsthemen. Die Beiträge sind frei, man muss sich allerdings einmal registrieren (via Ulrich Schmidt).
Nigel Paine und Martin Couzins, Learning Now TV, 26. Januar 2017
Nachtrag (27.02.2017): „Fake News beim Lernen: Der „Glaub-nix-Lerner“ (Gudrun Porath, 22.02.2017)
Nachtrag (30.03.2017): „Google and Facebook Can’t Just Make Fake News Disappear“ (Danah Boyd, Backchannel, 27.03.2017)
One Response to “Martin Couzins‘ Research Report: Fake news”
Die politische, kommunikative, technische und kulturelle Dimension von Medienkompetenz ist so neu nicht. Dieter Baacke, der diesen Begriff maßgeblich prägte und in die deutschsprachige medienpädagogische Diskussion einbrachte, formulierte Medienkompetenz bereits in den 70er Jahren vor dem Hintergrund einer handlungsorientierten Sozialisationstheorie anhand der vier grundlegenden Kompetenzen
– Medienkritik (Medien analytisch, reflexiv und ethisch beurteilen)
– Medienkunde (Medien informativ und instrumentell-qualifikatorisch nutzen)
– Mediennutzung (Medien rezeptiv und interaktiv nutzen)
– Mediengestaltung (Medien konstruktiv und kreativ nutzen).
Insbesondere die Dimension der Medienkritik umfasste bei ihm bereits den Aspekt der Wahrnehmung bzw. Erkennung von Fake News als solche, auf den Inge de Waard in ”Recognising Fake news, the need for media literacy” verweist.
Gleichwohl sei an dieser Stelle betont, wie wichtig eine derart verstandene kritische Medienkompetenz gerade heute ist!