Jochen Robes über Bildung, Lernen und Trends

NMC Horizon Report > 2017 Higher Education Edition

horizon_201702.jpgDie ausgewählten Trends haben natürlich schon länger die Runde gemacht. Aber jetzt steht der vollständige Report zur Verfügung, in der mittlerweile 14. Auflage, und gewährt in bewährter Manier einen Ausblick auf „six key trends, six significant challenges, and six important developments in educational technology“. Auch der Prozess der Entscheidungsfindung kann wie immer im Projektwiki nachvollzogen werden.

In diesem Jahr haben die Autoren auch einen Überblick über die Trends, Herausforderungen und Entwicklungen der letzten sechs Jahre aufbereitet. Dabei zeigt sich z.B., dass Blended Learning seit 2012 in jeder Aufzählung als Trend, Learning Analytics immerhin in vier von sechs Jahren als wichtige Entwicklung genannt werden. Ansonsten ist der Report mit seinen Beispielen und Leseempfehlungen für jeden eine Fundgrube, der sich über innovative Bildungsprojekte informieren möchte.

Wie immer ist der Horizon Report als Gemeinschaftsprojekt des New Media Consortiums (NMC) und der EDUCAUSE Learning Initiative (ELI) entstanden. Im Mittelpunkt des Reports stehen traditionell sechs Technologien, auf die die Experten wetten, konkret: zwei Technologien für drei unterschiedliche Zeithorizonte:

– ein Jahr oder weniger („time to adoption“): Adaptive Learning Technologies, Mobile Learning
– zwei bis drei Jahre: The Internet of Things, Next-Generation LMS
– vier bis fünf Jahre: Artificial Intelligence, Natural User Interfaces
NMC, Februar 2017

Nachtrag (17.02.2017): Eine kritische Würdigung des Horizon Reports hat Audrey Watters geschrieben. Beliebig, unhistorisch, unpolitisch, unökonomisch – das sind ihre Vorwürfe. Wenn man den Horizon Report wörtlich nimmt, findet man Argumente, die diese Vorwürfe stützen. Denn er enthält keine Erklärungen parat, warum z.B. bestimmte Trends einfach aus der Aufzählung verschwinden. Ich nehme solche Trendreports deshalb lieber als Startpunkte für eine Diskussion. Was sicher fehlt, ist ein Report, der die Lücken schließt, auf die uns Audrey Watters beständig hinweist.

„No doubt, I am asking the Horizon Report to do something and to be something that it hasn’t done, that it hasn’t been. But at some point (I hope), instead of a fixation on new technologies purportedly „on the horizon,“ ed-tech will need to turn to the political reality here and now.“ („What’s on the Horizon (Still, Again, Always) for Ed-Tech“) 

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