Bildung von oben: Der techno-pädagogische Komplex
Das Internet ist nicht nur ein Ort der unendlichen Ressourcen und Möglichkeiten, sich zu bilden und zu vernetzen. Das Internet ist auch ein Marktplatz, auf dem sich mächtige Player bewegen und unsere Interessen und unsere Motivation in immer neue Geschäftsmodelle gießen. Da die Übersicht zu behalten und „richtig“ von „falsch“ zu trennen, ist nicht einfach – und manchmal unmöglich. Schreibt Martin Lindner.
„Und so kommt es, dass bei näherem Hinsehen die Fronten kreuz und quer verlaufen: Haifisch-Kapitalisten aus dem Silicon Valley kritisieren das verkalkte Bildungssystem. Wertkonservative wettern nicht zu Unrecht gegen die Verdatung und Monetarisierung. Einige emanzipatorische Bildungs-Pioniere versuchen, Denkfiguren der Neoliberalen umzufunktionieren. Andere verbünden sich gegen die digitale Technokratie mit reformverweigernden Professoren, die sich um ihre Privilegien sorgen. Universitätsrektoren im Managerwahn umarmen das Internet und schwärmen von „Humboldt 2.0″. Digitale Avantgardisten schreiben Manifeste über den Untergang des Abendlands in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Und alle haben irgendwie Recht.“
Martin Lindner, #PB21 | Web 2.0 in der politischen Bildung, 16. September 2014
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