Jochen Robes über Bildung, Lernen und Trends

Microlearning – Vier didaktische Herausforderungen

Ich hatte bisher gedacht, dass gestandene Bildungstheoretiker und Medienpädagogen lieber einen Bogen um einen Begriff wie „Microlearning“ machen. Zu pragmatisch, zu journalistisch. Nun haben sich aber die Donau-Universität Krems und die Research Studios Austria zur Durchführung der 7. International Microlearning Conference zusammengeschlossen. Anlass für Peter Baumgartner, den Rahmen des Begriffs kurz abzustecken. Er beginnt mit einer Definition:

Unter Microlearning verstehe ich sehr kleine und damit kurze Lerneinheiten, die mit einem raschem, d.h. unmittelbaren Feedback für die Lernenden versehen sind. Diese Formulierung ist etwas umfassender als in der englischen Wikipedia angeführt, weil sie das unmittelbare Feedback in die Definition mit einbezieht.“

Daraus leitet er vier didaktische Herausforderungen ab, die sich allerdings etwas holprig lesen. So weist er beispielsweise darauf hin, „dass das Arrangement der Lernumgebung so robust, störungs- und ablenkungsresistent gestaltet werden muss, dass es in diesen unruhigen, volatilen Situationen [unterwegs, mit mobilen Endgeräten, JR] nutzbringend eingesetzt werden kann“ (erste Herausforderung). Oder wenn er schreibt, „dass die wesentlichen Aspekte der Habermas’schen Theorie des kommunikativen Handelns für Microlearning nutzbar zu machen“ sind (zweite Herausforderung). Das wird sicher einige Fragezeichen hervorrufen. Besser gefällt mir da der Hinweis, „Microlearning aus der Ecke des individuellen Memorieren herauszuholen und es als sozial strukturierte Aktivität zu gestalten“.
Peter Baumgartner, Gedankensplitter, 23. Juni 2013

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