Zeit für Lebenslanges Lernen. Neue Ansätze der betrieblichen Arbeitszeit- und Qualifizierungspolitik
Ein langer Titel, aber der Aufsatz kommt auch aus der Abteilung „Ausbildung und Arbeitsmarkt am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB)“. Klassische Berufsbildungsforschung also. Es geht um eine „große“ Frage der betrieblichen Weiterbildung: Woher die Zeit für Qualifizierung nehmen? Aber sie wird hier nicht für sich selbst organisierende Wissensarbeiter oder mit Blick auf zu fördernde Online-Angebote beantwortet. Sondern es geht z.B. um gering qualifizierte und weibliche Beschäftigte im operativen und gewerblichen Bereich.
Dabei haben die Autoren im Rahmen ihrer Studie eine Reihe von „Vorreiterbetrieben“ gesucht, schließlich gefunden und deren Lösungsansätze beschrieben. Sie reichen von bezahlten und unbezahlten Freistellungen für Weiterbildung, der Qualifizierung während der Kurzarbeit, dem Mitarbeitergespräch (!!), Teilzeitoptionen, langfristig ausgerichteten Arbeitszeitkonten bis zu Sabbaticals. Warum hier allerdings von „neuen“ Ansätzen die Rede ist, geht aus dem Artikel nicht hervor. Das Fazit lautet jedenfalls sinngemäß: Eine präventive Arbeitszeitpolitik ist möglich, unklar ist allerdings noch, ob und wie die Mitarbeiter diese Instrumente auch zur Weiterbildung nutzen. Das gilt es noch zu erheben und zu berichten.
Philip Wotschack, Franziska Scheier, Philipp Schulte-Braucks und Heike Solga, WSI Mitteilungen, 10/2011 (pdf)
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