Das Denken und die Digitalisierung
Mercedes Bunz hat gerade in ZEIT und FAZ etwas Platz bekommen, um ihre Gedanken auszubreiten. Dabei versucht sie, uns auf das vorzubereiten, was wirklich mit der „Digitalisierung“ und der „Automatisierung des Wissens“ auf uns zukommt. Dass sich natürlich unsere Arbeit verändern wird; dass die Rolle des Experten neu definiert werden muss; aber auch, dass Google und seine Algorithmen nur die Vorläufer neuer, intelligenter Systeme bilden; und dass diese Systeme immer weiter selbst neues Wissen generieren. Auch wenn Puristen hier einen laxen Umgang mit Begriffen wie „Information“ und „Wissen“ bemängeln werden, regen die Artikel zum Weiterdenken an.
„Die Automatisierung des Wissens ist also ein dem Menschen entzogenes Ereignis, mitgestalten kann der Mensch aber sehr wohl, auf welche Weise das geschieht, und beeinflussen kann er, um was für eine Automatisierung es sich handelt.“
Mercedes Bunz, FAZ.net, 24. Januar 2011
Lorenz Matzat, Gespräch mit Mercedes Bunz, Die ZEIT, 27. Januar 2011
One Response to “Das Denken und die Digitalisierung”
Interessante Frage: Wie die Algorithmen und die Digitalisierung das Denken beeinflussen 🙂 … das hat mich am elektronsichen Text, am Hypertext auch schon immer interessiert. Ist es der Code, die Kombinatorik oder sind es Selektionsmechanismen, Cut-Ups, Kollaborationen?
Gut gefällt mir im Interview (http://bit.ly/f50v86) ihre Antwort auf die Frage, was denn überhaupt noch eine Quelle sei:
„Zum Beispiel die Plattform Twitter. … Aus journalistischer Perspektive wird Twitter häufig mit dem Argument angegriffen, es gäbe keine Quelle, man wüsste nicht, was echt ist. Das stimmt, doch dem kann man entgegnen, es ist wie bei einem Chor: Wenn einer falsch singt, ist die Melodie noch immer erkennbar. Twitter ist ein gewaltiger Chor an Stimmen und damit eine Quelle – die man, wie alle Quellen, mit Vorsicht genießen muss.
… Hier in London twittert alles – nicht nur der Chefredakteur des Guardian. Die Themse twittert ihren Wasserstand und die Towerbridge, sagt, ob sie zu oder auf ist. Twitter lässt erahnen, was es heißen wird, wenn alles anfängt miteinander zu kommunizieren, und welche Techniken man entwickeln muss, um sich den Durchblick zu verschaffen.“