Jochen Robes über Bildung, Lernen und Trends

Bekenntnis zum “macro-learning”

Gabi Reinmann geht die aktuelle „2.0-, Micro- und Co.-Debatte … gehörig auf die Nerven“, vor allem „dieses Durcheinander, das entsteht, wenn gar nicht klar gesagt wird, was denn wozu unter welchen Bedingungen gelernt werden soll“. Sie stellt noch einige weitere, gute Fragen nach Sinn und Unsinn von Microlearning und so, wie sie sie stellt, wird jeder Leser sofort nicken und sich ihrem Bekenntnis anschließen. Punkt.

Mein Bekenntnis zum „micro-learning“ lautet wie folgt: Wenn ich, wie Gabi Reinmann, „Veränderungen und neue Ideen in unserem Bildungssystem“, für notwendig halte und ansprechen möchte, brauche ich immer wieder mal einen Aufhänger, etwas, das irritiert, wachrüttelt und zum Widerspruch reizt. Etwas, um in eine Diskussion über die oben genannten Veränderungen und neuen Ideen einzusteigen. Deshalb nicke ich, wenn ich Rolf Schulmeisters Dekonstruktion der „net generation“ lese – und verwende trotzdem den Begriff, um dahinter liegende Entwicklungen und Fragen anzusprechen (und verweise in der Regel immer auch auf Rolf Schulmeister, aber eben auch auf Marc Prensky). Deshalb bekenne ich mich sofort zum „macro-learning“ – und werde trotzdem noch ein paar Mal mit Microlearning in die Diskussion einsteigen. Ich denke, dass an dieser Stelle die Perspektive eines Hochschullehrers einfach eine andere ist, vielleicht sogar sein muss.
Gabi Reinmann, e-Denkarium, 7. Juli 2010

2 Responses to “Bekenntnis zum “macro-learning””

  1. Gabi Reinmann

    Diskussion, Dekonstruktion – einverstanden. In einer zweiten Phase aber auch differenzieren, etwa zwischen Schule, Hochschule, betrieblicher Weiterbildung, wissenschaftlicher Weiterbildung, persönlichem Wissensmanagement, informellem Lernen, arbeitsintegrertem Lernen etc. – DAS ist wichtig und das findet speziell, wenn es um das Web 2.0 geht, nach wie vor (so meine Meinung) zu wenig statt: Wie kombiniert verschiedene Lernformen und Technologien in welchen Settings? Wo braucht man den „selbstbestimmten Lernenden“, wo bräuchte man ihn, ohne ihn so recht zu finden, wo wollen die Lernenden das gar nicht usw. – solche Fragen muss man stellen, wenn aus der Diskussion Handeln werden soll. Aber ich denke, da sind wir uns sogar einig 🙂

    Gabi

    Antworten
  2. Jochen Robes

    Absolut, Gabi! Nur ist das oft (leider) nicht der Rahmen, in denen sich Vorträge und Präsentationen bewegen. Mit diesen Fragen bin ich ja dann in einem konkreten Kontext bzw. Projekt, wo sie natürlich gestellt werden müssen.
    Gruß, Jochen

    Antworten

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