Does the Internet Make You Smarter? … Dumber?
Macht das Internet uns schlauer? Oder dümmer? Die Frage ist nicht neu, und es ist immer wieder erstaunlich, dass sich Experten und prominente Autoren unter solch simplen Schlagworten versammeln lassen. In diesem Fall sind es Clay Shirky (smarter) und Nicholas Carr (dumber). Wobei Nicholas Carr etwas besser dasteht, weil er sich in seinem Beitrag auf konkrete Forschungsergebnisse bezieht (ohne dass ein Leser diese Quellen auf die Schnelle einordnen könnte), während Clay Shirky auf den gesellschaftlichen Fortschritt vertraut und darauf, dass wir unseren „cognitive surplus“ gewinnbringend einsetzen. Beide Parteien, das nur am Rande, können natürlich nicht zusammenfinden, weil der eine auf der neuro- und kognitionswissenschaftlichen Ebene argumentiert (Carr), während der andere an die Dynamik sozio-technischer Systeme glaubt (Shirky).
Clay Shirky, The Wallstreet Journal, 4. Juni 2010
Nicholas Carr, The Wallstreet Journal, 5. Juni 2010
5 Responses to “Does the Internet Make You Smarter? … Dumber?”
[…] Does the Internet Make You Smarter? … Dumber? […]
[…] jetzt auch einige Absätze zur Frage geschrieben, ob das Internet uns schlauer oder dümmer macht (”Does the Internet Make You Smarter? … Dumber?”). Ein sehr sympathisches Statement, in dem der Autor auf prosperierende Wissenschaften hinweist […]
Ich wähle lieber den Ansatz „des gesunden Menschenverstands“, soweit noch vorhanden…
Ob das Internet dümmer oder schlauer bzw. wissender (schlauer ja eher nicht) macht, lässt sich m.E. nicht eindeutig beantworten. Auf jeden Fall scheint es möglichst Viele gleich wissend und gleich dumm zu machen. Denn Fakt ist (würde ich sagen): All das, was man im Internet finden kann, kann jeder finden. Nur der Eine etwas schneller als der Andere. Von daher stellt sich grundsätzlich die Frage nach der Wertigkeit der Information oder Daten im Internet. Verhält sich das so wie Angebot und Nachfrage, dann sind die Informationen im Netz garnichts wert. Und wenn, dann nur für den, der ein wenig schneller ist. Das, was wirklich wissend macht, findet man nicht im Internet – zumindest nicht das, was einen Wettbewerbsvorteil bringen könnte. Dieses Wissen ist nach wie vor in Datenbanken verschlossen, auf die teilweise nur über sehr hohe Gebühren zugegriffen werden kann.
Schaut man sich an, was sich heute so alles unter Begriffen wie Social Networks und Kommunikation im Internet tummelt und explosionsartig vermehrt, frage ich mich, ob es hier eher mehr um Quantität als um Qualität geht. Ich bin der Meinung, es geht hier um so etwas wie „Informations-Veschmutzung“, ähnlich der Umweltverschmutzung. Schön Ende der 90er wurden vom Neurowissenschaftler Dr. David Lewis im Auftrag von Reuters Business Information Studien zur Informationsüberflutung angestellt. Eines der Resultate: Zuviele Informationen machen krank. Er kannte das „AIDS“ (Acquired Information Deficiency Syndrome). Wenn es danach geht, dann stellt sich eine weitere Frage: Macht das Internet etwa krank? Zumindest den sogenannten „Information Worker“? Warum haben sich einige große Unternehmen unter dem Dach der „Information Overload Research Group“ zusammengetan, um die Folgen weiter zu untersuchen und um „Gegenmaßnahmen“ zu entwickeln? Das Thema ließe sich noch eine Weile weiter diskutieren. Es scheint, als sei nicht alles Gold, was glänzt…
Ulli Pesch
…sorry für die etwas fehlerhafte Rechtschreibung… hab´s erst nachher gesehen…
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