Didaktische Konzeption von Angeboten des Online-Lernens
Über einige Sätze dieses Artikels könnte man diskutieren. Zum Beispiel die folgenden:
„Das zentrale Anliegen einer solchen auf Gestaltung ausgerichteten Mediendidaktik ist … die Frage, wie man ein mediengestütztes Lernangebot entwickelt, dass ein bestimmtes Bildungsanliegen einlöst. … Bei der Konzeption von Lernszenarien sollte man sich deswegen nicht an eine bestimmte theoretische Konzeption des Lernens oder Lehrens, nicht an ein bestimnmtes didaktisches Modell oder eine bestimmte (’neue‘) Medientechnik binden.“
Nun sehe ich in Lerntheorien auch keine Vorgaben, aus denen sich umstandslos und für wechselnde Anforderungen Lernangebote ableiten lassen. Aber welche Rolle spielen sie dann für eine „gestaltungsorientierten Mediendidaktik“?? Welche Bedeutung haben sie überhaupt für die Bildungspraxis??
Michael Kerres, Nadine Ojstersek und Jörg Stratmann, in: Issing, L.J. & Klimsa, P. (Hrsg.): Online-Lernen – Handbuch für das Lernen mit Internet, 2008
3 Responses to “Didaktische Konzeption von Angeboten des Online-Lernens”
vielen dank, herr robes, für den lesetipp!
mir hat der artikel von kerres & co. gut gefallen, da er kurz und knapp die aktuelle lage im e-learning aus seiner hochschulgeprägten sicht zusammenfasst und ein paar vorurteile benennt um zu empfehlen, auf sie zu verzichten.
ich teile die auffassung von kerres & co., dass es die eine richtige didaktische theorie oder didaktische modellierung nicht gibt, die für jede didaktische konzeption anzuwenden wäre. ich halte es derzeit auch – und könnte dafür einige gute gründe anführen – mit kerres & co. für sinnvoller, aus einem theorie- und modellfundus zu schöpfen, um ein passendes lernszenario zu konzipieren. so lautet denn entsprechend der auf ihr zitat folgende satz:
„Die Aussagen und Erkenntnisse verschiedener Ansätze bieten einen Fundus, der im didaktischen Design in seiner Gänze Berücksichtigung finden sollte.“
also „in seiner Gänze“ – nicht nur mit der eingeschränkten brille, die nur ein modell wie z.b. das konstruktivistische oder das eher behaviouristische (an)erkennt.
unabhängig von dieser diskussion stelle ich in der praxis der konzeption von lehr-/lernprozessen fest, dass die didaktische qualität mit der kenntnis unterschiedlicher didaktischer modelle und ihrer anwendung steigt. und das wäre dann auf jeden fall ein grund, sich in der bildungspraxis mit der didaktischen theorie wenigstens ein gutes stück weit auseinanderzusetzen.
freundliche grüße
beate bruns
Danke für die Rückmeldung, Frau Bruns! Ich glaube, auf der didaktischen Ebene sind wir uns alle einig. Modelle, Werkzeuge, Instrumente, ja, alles rein in den Fundus! Aber auch die Theorien, hinter denen ja eine bestimmte, situationsunabhängige Vorstellung vom Lehren und Lernen steht?? Vielleicht hilft hier Michael Kerres noch einmal ;-).
Gruß, JR
[…] vorstellt (hier). Damit verbunden ist auch eine Publikation (hier), worüber sich Rochen Robes hier geäußert […]