Jochen Robes über Bildung, Lernen und Trends

„Die Zukunft des Lernens: schneller, höher, weiter?“

Ein interessantes Interview: Johannes Bruhn vom Kompetenz-Zentrum eLearning der Münchener Rückversicherungsgesellschaft AG äußert sich hier skeptisch, was den Einsatz von Web 2.0 und Social Software in der betrieblichen Weiterbildung angeht. Seine zentrale These: „Wir haben bereits extrem gute Technologien, aber wir sollten anfangen, sie auch zu nutzen.“

Die Technologien, die Johannes Bruhn im Auge hat, sind allerdings Learning Management Systeme, die „die meisten Unternehmen … nicht sachgerecht einsetzen“. Und dann folgen vor allem Hinweise auf SCORM und was alles möglich wäre, wenn man diese Schnittstelle nur richtig nutzen würde. Das ist sicher korrekt. Aber diese Hinweise zielen einzig auf das Management von Bildungsangeboten, auf Kurse und Content. Auf das Potenzial von Web 2.0 und Social Software, selbst organisierte, kollaborative und informelle Lernprozesse zu unterstützen, gehen sie nicht ein. Hier hilft der Blick auf zentral gesteuerte Lernplattformen nicht weiter. Was aus meiner Sicht bleibt, ist die berechtigte Frage, wie Unternehmen und Mitarbeiter die neuen „bottom up“-Technologien sinnvoll nutzen können. Man kann diese Frage mit Johannes Bruhn auf der LEARNTEC vertiefen. Mal sehen.
Interview mit Johannes Bruhn, CHECKPOINT elearning, Dezember 2006
[Kategorien: e-learning, Social Software]

2 Responses to “„Die Zukunft des Lernens: schneller, höher, weiter?“”

  1. Lore Reß

    Hmmm, die technischen Aspekte von SCORM sind ein Aspekt, der aber absolut nichts mit den Vorteilen eines Wikis für eine Guppenaufgabe zu tun hat. Oder gibt es bei der Münchener Rückversicherungsgesellschaft AG kein Bedarf an kollaborativem Lernen?

  2. Andreas Auwärter

    Hallo Jochen, hallo Lore Reß,

    ich habe es so verstanden, dass es sicherlich technisch große Unterschiede gibt und auch die unmittelbare Vergleichbarkeit nicht gegeben ist. Und dennoch zeigt sich bei einer beabsichtigten Umsetzung und einbindung in einen Unternehmenskontext den bedarf an einem Punkt: Es bedarf des wirklichen Willens und auch einer Strategie des Einsatzen innerhalb eines Unternehmens. Also konzeptuelles planvolles und vielleicht auch kleinschrittiges Vorgehen. … Mächtige LMS kosteten Geld. Und nicht wenig. Und umso mehr ist es verwunderlich, dass genau das Fehlen/Nichtgreifen einer gelungenen Konzeption hier angemahnt wird.
    Kostengünstige Connectivism-Tools könnten günstig aber mächtig sein. Und auch hier bedarf es eines klugen Planes und vieler guter überzeugender Vorbilder (um den sehr komplexen benefit auch nur annähernd zu transportieren).

    Soweit meine drei Takte 😉

    Bis denne
    Andreas Auwärter

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