Jochen Robes über Bildung, Lernen und Trends

Hässlich, unzivilisiert und böse

Jaron Lanier hatte vor einigen Wochen seine Bedenken an der allumfassenden Kraft der Weisheit der Massen formuliert („DIGITAL MAOISM: The Hazards of the New Online Collectivism“). Ein vielbeachteter Artikel: Endlich einmal jemand, der die Jubelarien um Wikipedia und andere Dienste unterbricht! Jetzt hat er in der Süddeutschen nochmals einige Antworten gegeben, u.a.:

SZ: „Die vielbeschworene Schwarmintelligenz ist also ein Irrweg?“
Lanier: „Ja, denn die dahinter steckende Idee suggeriert, es müssten nur möglichst viele Leute das Gleiche tun, und schon käme etwas Tolles raus. In Wahrheit sind es immer Individuen oder kleine Gruppen, die Kreatives hervorbringen. Das einzig Positive am Internet in diesem Zusammenhang besteht darin, dass es möglichst viele kreative Individuen schnell und unkompliziert zusammenbringen kann. Aber dann müssen die Leute außerdem noch eine gute Idee haben und anschließend hart arbeiten, um die Idee zu einem marktfähigen Produkt oder gar zu einer für den Menschen tatsächlich hilfreichen Organisation aufzubauen.“
Interview mit Jaron Lanier, Süddeutsche Zeitung v. 12 Dezember 2006
[Kategorien: Zukunft des Internet]