TLB – Arbeitskreis in Frankfurt
Donnerstag/ Freitag habe ich wieder zwei angenehme Tage mit dem TLB – Arbeitskreis Technologiegestütztes Lernen in Banken verbracht. Dieses Mal war die Union Investment in Frankfurt der Gastgeber, so dass es für mich ein Heimspiel war (Foto von W. Leonhard 2005). Im Mittelpunkt stand die Präsentation der aktuellen Qualifizierungskampagne der Union Investment selbst. Dabei werden derzeit ca. 20.000 Mitarbeiter der Volks- und Raiffeisenbanken zum Thema Altersvorsorge informiert und qualifiziert, wobei ein zweistufiges Web-based Training im Mittelpunkt der Kampagne steht. Auch erste Aussagen zum Vertriebserfolg konnte die Union bereits machen: Die Banken, die nicht an der Qualifizierungskampagne teilgenommen haben, verkauften im September durchschnittlich acht Verträge; die teilnehmenden Banken dagegen zwischen 12 und 16 Verträge. Damit waren die Themen Bildungscontrolling und ROI schon mal positiv besetzt!
Daneben wurde wieder deutlich, dass Compliance-Schulungen (von Operational Risks bis Geldwäsche) nach wie vor das beherrschende Thema in den Banken sind. Compliance ist der Treiber, was Einführung und Nutzung von Learning Management Systemen betrifft; und über Compliance führt der Weg unweigerlich zu e-Learning, weil in der Regel nur so die gesetzten Ziele (Zeit, Ressourcen, Flexibilität) erreicht werden können. Ein anderer Punkt, der in diesem Kreis auffiel: Wir unterhalten uns immer weniger über einzelne Lernprogramme, sondern diskutieren verstärkt Projekte, Kampagnen, Rahmenbedingungen und Prozesse. Das ist zu begrüßen, weil ein einzelnes Online-Modul oder Screendesign wenig über ein Projekt und seinen Einsatz und Erfolg aussagt; es zeigt aber wahrscheinlich auch, dass viele Umsetzungen von e-Learning-Bausteinen heute eher pragmatisch und wenig innovativ geschehen. Konsequenterweise haben wir das Thema „Simulationen“ auf die Vorschlagsliste für das nächste Treffen genommen!
Am Freitag gab es dann noch einen Vortrag von Joachim Hasebrook, International School of New Media in Lübeck, zum Thema „Cognitiv Design“. Dieser Ansatz ist jedoch so neu und interdisziplinär, dass ich lieber auf die Webseite der gerade beendeten Konferenz verweise, als hier einen Definitionsversuch zu starten.
[Kategorien: e-learning]
One Response to “TLB – Arbeitskreis in Frankfurt”
Dieser Kommentar würde eigentlich auch zum Posting über „Plädoyer für Offene Lernumgebungen“ passen. Da aber hier auch von Umdenken und Veränderungen die Rede ist paste ich ein paar Zeilen aus einer Studie über Konsumverhalten hier rein.
Unter http://www.innovations-report.de/html/berichte/studien/bericht-50557.html findet man eine Zusammenfassung einer Studie der BBDO Campaign Düsseldorf und rheingold. Zitat: „Kernergebnisse:
… Mehr Dialogorientierung notwendig / Konsument ist längst selbst auch Akteur statt nur Empfänger / Verfassungsmarketing[TM] ist ein Gebot der Zukunft“. Also wenn man da Konsument durch Lernenden ersetzt… Oder hier: „Empfänger wird Akteur: Die Entwicklung der modernen Werbung reicht vom Monolog über den Dialog hin zum Weblog.“ Und was ich ja noch gar nicht wusste: „Die Entwicklung der Konsumenten vom Individuum zur multioptionalen Persönlichkeit ist bislang noch kein Bestandteil der Kommunikationsstrategien.“ So so, multioptionale Persönlichkeit. Oder auch: „Der Verbraucher ist heute eine multiple Persönlichkeit, der je nach Verfassung und Stimmungslage angesprochen werden möchte.“ Nun ja, das drückt doch eigentlich aus, dass man es eben gerne hat, wenn sich die anderen auf einen einstellen, es einem recht machen, statt dass man sich selbst auf die anderen einstellen oder sich um sie kümmern muss. Aber dass man deshalb gleich eine multiple Persönlichkeit ist. 😉
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