Eine neue Lernkultur entwickeln: Kompetenzbasierte Ausbildung mit Blogs und E-Portfolios
Die Verarbeitung von Informationen, d.h. die Transformation von Information zu Wissen, wird die Grundfertigkeit kommender Generationen sein, so der Autor. Doch gerade über diesen Prozess der Aneignung von Wissen („knowledge work“) und die damit verbundenen Kompetenzen wissen wir wenig:
„Die vorherrschende Lehrkultur basiert (leider) immer noch auf der Bewertung individuell erstellter Lernergebnisse (z.B. ein Aufsatz, ein Bericht, eine Zeichnung, ein Computerprogramm etc.) und nicht auf die Beobachtung und Unterstützung des Konstruktionsprozesses (einen Aufsatz, Bericht etc. verfassen).“
Und dann beschreibt Peter Baumgartner, wie eine Verknüpfung von Weblogs und Portfolios hier unterstützen kann: Weblogs als individuelle Lerntagebücher, die die Auseinandersetzung mit einer Aufgabe („Lernkarriere“) sichtbar machen; und Portfolios als (elektronische) Sammelmappen, die Lern- und Anwendungsergebnisse dokumentieren. Die didaktischen Konsequenzen aus Sicht des Autors: „Erstens wird die Selbststeuerung des Lernprozesses unterstützt und zweitens muss in dieser Auseinandersetzung mit den eigenen Momentaufnahmen (Lernprodukten) des Lernprozesses eine Metasprache entwickelt werden. Eine Sprache, die nicht nur die statischen Merkmale der Produkte reflektiert, sondern auch den Lernprozess selbst.“
Es ist erstaunlich, wie wenig wir über „knowledge work“ wissen, wo wir doch gewohnt sind, Arbeitsprozesse in kleinste Einheiten zu zerlegen (und wieder neu zusammenzusetzen). Vor allem auch, was das Zusammenspiel von organisatorischen, individualpsychologischen und sozialen Faktoren betrifft.
Peter Baumgartner, Peter on eEducation, 23 April 2005
[Kategorien: Weblogs, ePortfolios]