Jochen Robes über Bildung, Lernen und Trends

The New Pitch

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Um die Zukunft der Werbung sorgt sich diese Woche der New Yorker und kommt zu dem Schluss, dass nichts mehr ist, wie es noch vor wenigen Jahren war: „In many ways, the advertising business in the early twenty-first century would be unrecognizable to the generation that once thrived on Madison Avenue. The traditional assumption, as Keith Reinhard says, was that advertisers chose the time and place of a “one-way show-and-tell” ad. The consumer was a captive audience. Today, advertisers chase consumers with a certain air of desperation. … Because the audience is increasingly fragmented, advertisers have found other media – from the Internet to “guerrilla marketing” tactics …“

Ich zitiere diese Stelle nicht, weil mich Probleme der Werbebranche plötzlich berühren. Ich hatte beim Lesen dieses Artikels vielmehr das Gefühl, dass die Probleme der Werbung denen der Weiterbildung sehr ähnlich sind. Die „one-way show-and-tell ad“ ist das, was in Schule, Hochschule und Seminar passierte. Bildungsinstitutionen und Teilnehmer waren fest verabredet, so wie der 30-Sekunden-Spot zur besten Sendezeit und das Medienpublikum. Heute müssen neue Verabredungen getroffen werden, nicht zuletzt, weil Bildungsteilnehmer wie Konsumenten immer mehr Zeit im Internet verbringen. Und wie Werbung sich heute nicht mehr allein auf TV und Presse konzentrieren kann, können sich Bildungsträger nicht auf das zurückziehen, was sie schon immer gemacht haben. Was nun sind die Treiber dieser Entwicklungen: das Internet? ein „fragmented audience“? Vielleicht sollte ich mal in einer ruhigen Stunde nach weiteren Parallelen suchen …
Ken Auletta, The New Yorker, 21 März 2005