Evaluation von Corporate E-Learning bei der E.ON Academy
Ein sehr interessanter Artikel, weil er ausführlich darlegt, was die E.ON Academy, die Corporate University des E.ON Konzerns, unter Evaluation ihrer Programme versteht. Nämlich nicht Messung des Lern- oder Transfererfolgs oder gar des ROI ihrer Programme, sondern ein umfassendes Konzept der Qualitätssicherung, das darüberhinaus der Legitimation der eigenen Arbeit und der Steuerung ihrer Prozesse dient. Warum allerdings e-Learning so prominent im Titel auftaucht, habe ich nicht verstanden …
Welchen Beitrag die E.ON Academy zur Umsetzung der Geschäftsstrategie leistet, ist in einer Balanced Scorecard festgehalten und mit quantifizierbaren Erfolgsmaßstäben verbunden. Diese Daten liefert u.a. der „Participant Satisfaction Index“, der aus dem Feedback der Kursteilnehmer gewonnen wird (ja, ja, das sind die „Happy Sheets“, aber manchmal macht’s halt erst die Verpackung).
Zum Evaluationsansatz der E.ON Academy gehören eine Anforderungsanalyse der Zielgruppe, Usability-Tests, in denen die Nutzerfreundlichkeit der Programme überprüft werden („User Clinic“), die Erhebung der Nutzungsintensität der Programme sowie des zukünftigen Informationsbedarfs und die Zertifizierung des Corporate E-Learning (das umfasst Standards, Teilnehmer-Zertifikate, qualifizierte e-Tutoren u.a.).
Auch wenn die meisten dieser Evaluationsbausteine nicht neu sind, ziehe ich doch den Hut vor dem geschilderten Ansatz! Wenn es der E.ON Academy gelingt, diese Prozesse im Tagesgeschäft zu verankern, und weiterzuentwickeln, unternehmen sie mehr als die meisten Weiterbildungsbereiche. Und niemand wird dann nach dem ROI dieser Corporate University in Euro oder Dollar fragen!
Volker Wiegmann, Dirk Thißen, SCIL-Congress, 9 Oktober 2003 (pdf)