Learning Ecology, Communities, and Networks
In der angelsächsischen Learning- und Weblog-Community (u.a. Jay Cross, Lilia Efimova, Stephen Downes) läuft gerade eine angeregte Diskussion darüber, ob das klassische Bildungsmodell – repräsentiert durch Trainer und strukturierte Kurse – ausgedient hat. Vor allem George Siemens plädiert für einen radikalen Richtungswechsel angesichts der Herausforderung des Lebenslangen Lernens. Sein Argument: Kurse und Seminare stehen für ein „start/stop learning“, das nicht länger zeitgemäß und effektiv ist. Kurse unterliegen eindeutigen Beschränkungen:
„– Antithetical to today’s environment in terms of speed of change, flexibility of learning, and dynamics of content.
– Life of knowledge changes too quickly. Some courses in the Information Technology field have complete content displacement within two – four years.
– Caters to the norm. Formal education is geared towards the average student. Students with exceptional skills or with high needs typically suffer.
– Life long learning doesn’t fit into twelve weeks.
– Knowledge is intertwined. Learning in one area causes ripples in other areas. Courses present content in isolation.“
George sieht die Zukunft des Lernens in Communities und Networks: „A community is the clustering of similar areas of interest that allows for interaction, sharing, dialoguing, and thinking together.“ Communities können verschiedene Lernräume und Ansätze umfassen:
„– A space for Gurus and Beginners to connect (master/apprentice)
– A space for self-expression (blog, journal)
– A space for debate and dialogue (listserv, discussion forum, open meetings)
– A space to search archived knowledge (portal, website)
– A space to learn in a structured manner (courses, tutorials).“
Drei Anmerkungen:
1) Ich sehe auch die Notwendigkeit, auf das Konzept des „Lebenslanges Lernens“ neue Antworten zu geben – auch Antworten, die über die Einführung von neuen Technologien (e-Learning) hinausgehen. Und die Hinwendung zu Communities und Learning Networks scheint mir eine überzeugende Richtung zu sein.
2) Die Welt der Trainer, Kurse und Seminare hat derzeit noch den Vorteil, das wir ihre Träger kennen und Lernprozesse durch entsprechende Institutionen (z.B. Schule, Universitäten, Volkshochschulen) gesteuert werden. Das entlastet. Wenn sie aber nicht für die Zukunft des Lernens stehen, wer sind die Träger der Learning Communities und Networks?
3) Die Gegenüberstellung von Kursen/ Seminaren und Communities verdeckt m.E. etwas, das wir uns immer in Communities bewegen – auch wenn wir uns dessen nicht bewusst sind bzw. diese Communities noch nicht offensiv zur Unterstützung von Lernprozessen eingesetzt werden.
George Siemens, elearnspace, 17 Oktober 2003
2 Responses to “Learning Ecology, Communities, and Networks”
Wenn sie aber nicht für die Zukunft des Lernens stehen, wer sind die Träger der Learning Communities und Networks?
Microsoft. Das ist, warum dieses eine dringende Debatte ist.
Yes, yesterday I read in the news that Microsoft wanted to sponsor a new education network in Germany called „WissensWert“ with more than 10 Mio Euro over the next five years. That fits.
Jochen
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