Leitfaden zum personalisierten Lernen mit digitalen Medien in der Erwachsenenbildung
Dieser Leitfaden (36 S.) ist im Rahmen des vom BMBF geförderten Projekts „SPERLE – Strukturwandel durch Personalisiertes Lernen mit digitalen Medien“ entstanden. Er umfasst fünf Kapitel:
A. Digitale Transformation und Veränderung des Lernens
B. Grundlagen des personalisierten Lernens
C. Umsetzung des personalisierten Lernens
D. Weitere Aspekte des personalisierten Lernens
E. Bewertung des personalisierten Lernens
Vorneweg: Im Leitfaden werden viele Stichworte aufgenommen, die die aktuelle Bildungsdiskussion prägen. Das fängt (natürlich) mit dem Thema „Lernen mit digitalen Medien“ an. Aber auch das informelle Lernen, Blended Learning und Lerncoaching werden in einzelnen Kapiteln aufgenommen.
Auf der anderen Seite wirkt vieles etwas hingeworfen, wenig systematisch und durchdacht. Das fängt vielleicht schon mit der Frage an, ob wir es beim Personalisierten Lernen schon mit einem „methodisch-didaktischen Konzept“ zu tun haben? Auch die vorgestellten „fünf Dimensionen des Personalisierten Lernens“ (S. 14) wirken nicht kohärent. So lautet zum Beispiel eine Dimension: „Lernen wird zur persönlichen Sache des Lernenden“. Ist das ein Merkmal, ein Ziel oder ein Wunsch? Im nächsten Kapitel werden Kognitivismus und Konstruktivismus zu „Vorläufern“ des Personalisierten Lernens. Die Botschaft der Autor:innen: „Durch die Einsatzmöglichkeiten digitaler Technologien und Tools besteht inzwischen aber die Chance, ein derartiges Konzept (JR: das Personalisierte Lernen) breit und erfolgreich in der Lehrpraxis umzusetzen.“ (S. 15) Das erinnert mich an Argumentationshilfen, die mit der Einführung von E-Learning aktuell waren.
Abschließend: Der Leitfaden enthält viele interessante Ideen und Konzepte rund um das personalisierte Lernen, braucht aber kritische Leser:innen. Das Stichwort „Künstliche Intelligenz“ taucht übrigens nur am Rande auf …
Rainer Behrend und Holger Stein, Weiterbildung Hessen e.V. (Hrsg.), Dezember 2023 (via BMBF/ InnoVET)