JOCHEN ROBES ÜBER BILDUNG, LERNEN UND TRENDS

Open Educational Resources (OER) und Künstliche Intelligenz (KI)

Die Autor:innen werfen in dieser Publikation (18 S.) einen Blick auf das Zusammenspiel bzw. Zusammentreffen von freien Bildungsmaterialien (OER) und Künstlicher Intelligenz (KI). Können sie sich gegenseitig befördern? Nun ja, die Entwicklung von KI-Systemen benötigt nun nicht unbedingt OER. Andererseits vereinfacht und verbessert der Einsatz und die Nutzung von KI-Systemen natürlich auch die Entwicklung und die Nutzung von freien Bildungsmaterialien. Von daher ist es sicher sinnvoll, wenn öffentlich-geförderte Wettbewerbe wie INVITE einen Fokus auf Projekte setzen, die sowohl den Einsatz von KI und OER als auch die freie Nutzung der Projektergebnisse im Blick haben (viele der in der Publikation genannten Beispiele stammen übrigens aus dem INVITE-Umfeld).

Hier ein Auszug aus dem abschließenden Kapitel: „Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Verknüpfung von OER mit KI – kompetent umgesetzt – ein enormes Potenzial birgt, Bildungsprozesse effizienter, personalisierter und inklusiver zu gestalten. Darüber hinaus eröffnet diese Partnerschaft neue Möglichkeiten für die Erstellung, Kuratierung und Distribution von OER, was letztlich zu einer größeren Reichweite und Nutzbarkeit führt.“

Etwas später findet sich der aus meiner Sicht wichtige Hinweis, bei den Schnittstellen von KI und Bildung nicht nur auf die Technologie zu schauen: „Unter solchen Vorzeichen ist zu befürchten, dass vor allem wissens- und instruktionsorientierte Lehr-Lernkonzepte mit Hilfe von KI generiert werden und für die berufliche Bildung wichtige handlungsorientierte Konzepte vernachlässigt werden.“

Die Publikation trägt zwar noch den Untertitel „Entwicklungschancen für die berufliche Weiterbildung“, aber den kann man mit Blick auf die Verbreitung von OER in diesem Bereich wohl vernachlässigen.
Andreas Fischer, Anna Jöchner und Dominique Dauser, f-bb-online 03/24